Dipl.-Ing. Herbert Trauernicht, Gebäudemesstechnik
 

 Leckagesuche mit Thermografie 

Mit der Thermografie kann man Luftundichtigkeiten aufzuspüren. Sie ist eine ideale Ergänzung zur Blower-Door-Messung.

Die Einsatz der Thermografie setzt eine Temperaturdifferenz zwischen der Luft im Gebäude und außerhalb des Gebäudes voraus. Ideal ist eine Temperaturdifferenz von mindestens 8 bis 10 °C. Die Thermografie setzt man am besten von innen im Haus ein.

Man geht folgendermaßen vor:
Mit der Blower-Door-Ausrüstung wird eine Druckdifferenz von beispielsweise 50 Pascal aufgebaut. Dadurch strömt durch die Leckagen hindurch kalte Luft in das Gebäude ein. Die Luftströme kühlen auf dem Strömungsweg Bauteile aus. Diese Auskühlung wird mit der Thermokamera sichtbar gemacht. Damit kennt man den Ort der Leckage und ggf. auch den Strömungsweg. Den Strömungsweg kann man mitunter exakt auch dann sichtbar machen, wenn er hinter Innenverkleidungen liegt (siehe erstes Bild). Entscheidend ist immer, dass die von der Thermokamera gesehene Oberfläche auskühlt. Je länger der Unterdruck ansteht, desto deutlicher werden die Ergebnisse sichtbar.

Wenn die Temperatur außen höher als innen ist, was im Hochsommer der Fall ist, erwärmen sich die Strömungswege entsprechend. Sie sind dann ebenfalls sichtbar.

Im Folgenden sind einige typische Beispiele zu sehen. Bis auf das erste Bild sind die Aufnahmen mit der Kamera ThermaCAM^TM B2 von FLIR gemacht.
 

Die Luftdichtheitsschicht (hier Folie) ist hier am Fenster nicht angeschlossen, so dass kalte Luft hinter der Innenverkleidung Richtung Fußleiste strömt und dort in den Raum eintritt.

Quelle: Tietke, Fotowettbewerb 2005